[Rezension] Giftflut



Titel: Giftflut

Originaltitel: Giftflut

Autor: Christian V. Ditfurth

Genre: Thriller


Verlag: carl's books

Kommissar de Bodts dritter Fall






Kommissar de Bodts dritter Fall -
explosiv, actionreich, nervenzerfetzend.

Irgendjemand führt Krieg. Krieg gegen Europa. Anschlag folgt auf Anschlag. Wie soll man sich verteidigen gegen einen Feind, den niemand kennt? Europas Politik verfällt in Panik, die Wirtschaft stürzt ab. Mitten im Chaos pfeift der Berliner Hauptkommissar Eugen de Bodt auf die Ermittlungen der Polizei und verlässt sich nur noch auf seinen Verstand.



Was würdest du tun, wenn eine Serie von Anschlägen Deutschland erschüttern würde und dadurch schon hunderte von Menschen ums Leben gekommen sind? Gar nicht mehr aus dem Haus gehen? Oder voller Mut - oder Leichtsinnigkeit - dein Leben ganz normal wie bisher weiterleben? Was würdest du tun?

Der Einstieg in die Geschichte fiel mir leicht. Er beginnt mit einem Prolog, der nicht sehr aufschlussreich ist, da nur eine kurze Szene dargestellt wird, welche jedoch interessant ist und neugierig auf den weiteren Verlauf der Geschichte macht, da ein Cliffhanger am Ende des Prologs entsteht.

Auch der weitere Verlauf der Geschichte zeigt sich interessant und wird nach wenigen Seiten auch spannend.

Die Charaktere waren mir bereits überwiegend durch den vorherigen Band "Zwei Sekunden" bekannt. Sie hatten sich nicht wirklich verändert, weswegen ich auch nicht weiter auf sie eingehen werde. Außer auf Lebranc. Lebranc taucht in diesem Band neu auf. Er ist Kommissar in Paris und tut sich mit de Bodt und seinem Team, welches nach wie vor aus Salinger und Yussuf besteht, recht früh zusammen. Zusammen ermitteln sie die Anschläge, die fast Schlag auf Schlag folgen. Im späteren Verlauf tauchen weitere zwei Ermittler auf, die man aus dem vorherigen Band bereits kennt. Alle zusammen stellen das Ermittlerteam dar.

Auch gibt es noch weitere Protagonisten, die einen großen Teil der Geschichte ausmachen. Die einen sind gut, die anderen weniger. Jeder hat jedoch seine eigenen Charaktereigenschaften, was auf eine gute Ausarbeitung der Protagonisten hindeutet.

Der Schreibstil des Autors hat sich zu meinem Bedauern leider auch nicht geändert. Nach wie vor trifft man auf kurze, teils sogar sehr kurze Sätze. Oft ist ein Haupt- und ein Nebensatz nicht zu erkennen, da nur Hauptsätze, welche eigentlich gar keine sind, verwendet wurden. Mein Lesefluss wurde dadurch beeinträchtigt, da nach jedem Punkt gewöhnlicherweise eine kurze Pause entsteht und durch viele Punkte dementsprechend viele Pausen entstehen. Möglicherweise sollte durch die kurzen Sätze der Lesefluss beschleunigt werden, da gefühlt mehr dadurch passiert, doch bei mir war dies leider nicht der Fall.

In dem Zeitraum, in welchem die Anschläge Schlag auf Schlag geschehen, ist die Geschichte wirklich spannend. Man ist geschockt, welche Anschläge ausgeübt wurden und ist gleichzeitig gespannt und gar ängstlich, wann der nächste Anschlag ausgeübt wird und wie.
Doch sobald die Anschlagserie so ziemlich vorbei ist, gerät die Ermittlungsarbeit in den Vordergrund und die Geschichte verliert somit auch an Tempo und Spannung. Lange tappen die Ermittler im Dunkeln, es wird eine Theorie nach der anderen aufgestellt und alles immer und immer wieder durchgekaut, sodass man irgendwann gar nicht mehr hinterherkommt und nicht mehr weiß, welcher Ermittlungsstand der letzte und somit auch der aktuellste ist.
Nach dem letzten Anschlag entsteht jedoch langsam eine Richtung, die die richtige Spur zu sein scheint und endlich passiert wieder etwas und es wird spannend.
Doch auch hier fühlt man sich wieder wie in einem Irrweg und muss herausfinden; was durch das ganze Chaos, welches entstanden ist, gar nicht so einfach ist.
Ob die Ermittler letztendlich wirklich die richtigen Täter gefunden haben, müsst ihr bekanntlich selbst herausfinden 😉
Ich bin mir jedenfalls unsicher, da ich das angebliche Motiv der angeblichen Täter beim besten Willen nicht verstanden habe.

Die Kapitellängen sind ebenfalls kurz gehalten, manchmal nicht mal eine Seite lang und mit jedem neuen Kapitel erhält man die Sichtweise eines anderen Protagonisten. Hierdurch entsteht ein schneller Wechsel, wodurch wahrscheinlich auch ein schnelles Tempo und Spannung erzeugt werden soll, aber bei mir eher das Gegenteil bewirkt hat.




Eine Geschichte mit Potenzial, die bedrohlich realistisch sein könnte, der jedoch eine verbesserungswürdige Aufmachung gut getan hätte. 3,5 Erdmännchen.




Ich bedanke mich recht herzlich bei Random House für das Rezensionsexemplar! :)


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